Mehrmals im Jahr gebe ich Kurse zur Überarbeitung von Lebensläufen, so auch in den letzten beiden Monaten. Leider löst das Thema selten Freude bei den Teilnehmern aus und es entstehen die hitzigsten Diskussionen darum, wieso man denn schon wieder einen Blick auf den Lebenslauf werfen sollte. Viele Teilnehmer finden es schlichtweg frustrierend, den Lebenslauf immer wieder zu besprechen, und andere haben ihre Version gefunden und bleiben strikt dabei. Es erscheint einfach zu müssig, immer wieder Änderungen vorzunehmen, und sowieso: Jede und jeder hat eine eigene Meinung darüber, was einen guten Lebenslauf ausmacht (ich übrigens auch).
Hier einmal ein paar Ideen, wieso es sich trotzdem lohnt, einen erneuten Blick auf den eigenen Lebenslauf zu werfen.
Die Unterlagen meiner Teilnehmer zeigen neben grafischen Highlights und kreativen Varianten vor allem die klassischen Varianten aus dem Internet. Es gibt zwar one-Pager und Bewerbungsflyer, doch die meisten halten sich an die tabellarische Art. Was häufig untergeht, ist die Antwort auf die Frage, für welche Bewerbungssituation man denn eigentlich einen Lebenslauf braucht. Ein paar Vorschläge:
Die meisten gehen davon aus, dass der Lebenslauf das wichtigste Dokument der Bewerbung ist. Trotzdem verwenden viele die meiste Zeit auf die Anpassung des Motivationsschreibens. Warum nicht lieber mit dem Lebenslauf anfangen?
Neben den heutigen Trends sollte sich die Art des Lebenslaufs auch nach dem Job oder der Firma richten. So stehen kreativeren Bereichen ggf. auch andere Möglichkeiten offen, wie die Darstellung über Pinterest, Facebook, ein Trello-Board uvm. obwohl… wieso eigentlich nur in kreativeren Bereichen? Vielleicht passt es ja auch für Sie. Beispiele finden Sie bei Google, bei Trello oder bei Pinterest.
Vergessen Sie am Schluss nicht, Ihren Lebenslauf von einer anderen Person Korrektur lesen zu lassen. Einem selbst fallen manche Buchstabendreher oder Rechtschreibfehler häufig gar nicht mehr auf, zu oft hat man den eigenen Lebenslauf schon gelesen. Es lohnt sich bestimmt, denn Rechtschreibfehler sind laut einer Befragung von knapp 300 deutschen Unternehmen DAS Knock-out-Kriterium Nummer eins[1]. Wenn all das nichts am Gefühl der Mühsal ändert, können Sie Ihre Anpassungen ja vielleicht sogar als Dienstleistung für die HR-Abteilung sehen. Die Person, die Sie rekrutiert, wird sich jedenfalls freuen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.
Autor: Jonas Najdzion
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