Angewandte Design Thinking Innovation

Eine fünfjährige Erfolgsgeschichte im Mobiliar Forum Thun

Das MFT ist ein Gesellschaftsengagement der Mobiliar Genossenschaft. Seit fünf Jahren bietet es Schweizer KMUs, Vereinen, Stiftungen und anderen gemeinnützigen Akteuren die Möglichkeit, ihr Angebotsportfolio im Rahmen eines zweieinhalbtägigen Design Thinking Workshops zu erweitern und neue innovative Produktideen, Dienstleistungsideen oder komplett neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Bis heute konnten nahezu 2‘000 Personen aus über 140 verschiedenen Schweizer KMUs und Organisationen vom Angebot im Mobiliar Forum Thun profitieren. Ina Goller, Geschäftsführerin der Skillgarden AG, ist seit Beginn der Initiative 2014 dabei. Sie ist eine von drei Moderatoren, welche die verschiedenen Design Thinking Grundprinzipien im Mobiliar Forum Thun zusammenbringt, damit teilnehmende Schweizer Firmen kundenzentrierte Innovation persönlich und wirkungsvoll erfahren können.

Design Thinking – viele kennen einzelne Methoden, doch nur wenige haben diesen Ansatz schon vollumfänglich erlebt

Seit der Entstehung des Design Thinking Ansatzes zu Beginn der 1990er Jahre im Silicon Valley hat sich viel getan. Design Thinking hat sich bewährt und dringt nach und nach (zumindest mit einzelnen Methoden) in die verschiedensten Branchen vor. Die Grundidee liegt darin, dass bei der Problemlösung und Ideengenerierung der Fokus auf den Kunden (den sogenannten «Nutzer») statt auf das Produkt selbst gelegt wird. Die blosse Anwendung des Methodenarsenals reicht hier jedoch noch nicht aus, um herausragende Ergebnisse zu erzielen. Das grosse Potenzial des Ansatzes liegt in der Kombination von inspirierenden Räumen, diversifizierten Teilnehmergruppen und einem Prozess, der wechselseitig die Sicht auf die Problemstellung öffnet und wieder verengt.
Für das Mobiliar Forum Thun wurde unter der Mitarbeit von Ina Goller und weiteren Design Thinking Spezialisten ein extra auf KMUs zugeschnittenes, 2½-tägiges Konzept entwickelt, welches alle Grundprinzipien berücksichtigt. Die teilnehmenden Unternehmen können sich durch kreativitätsfördernde Räumlichkeiten mit speziell ausgestatteten Werkstattbereichen inspirieren lassen. Mit der professionellen Moderation unter anderem durch Ina Goller werden out-of-the-box-Ideen angestossen, das ganze multidisziplinäre Teampotenzial genutzt und ein intensives gemeinsames Teamerlebnis gefördert. Die Kosten für den Workshop übernimmt die Mobiliar Genossenschaft als Teil Ihres Wirtschaftsunterstützungsengagement und mit einem Umfang von zweieinhalb Tagen bleibt der Workshop so für KMUs machbar und wirtschaftlich.

Einblicke und Rückblicke

Der Design Thinkin Ansatz ist insbesondere bei jenen kniffligen, komplexen und herausfordernden Problemstellungen wirkungsvoll, bei welchen die Lösung nicht direkt auf der Hand liegt. So konnten mit Design Thinking bereits die unterschiedlichsten Fragestellungen behandelt werden: Für manche Unternehmen waren dies beispielsweise neue technologische Möglichkeiten, für andere radikale Veränderungen auf dem Markt und für nochmals andere ökologische oder kulturelle Herausforderungen.
In einem ersten Schritt des Design Thinking Prozesses wird ein vertieftes Verständnis der Problemstellung geschaffen und schon da gibt es häufig erste Aha-Momente, wenn man sich die Zeit nimmt, etwas scheinbar Offensichtliches im Detail zu beobachten, zu analysieren und zu präzisieren. Mit der sogenannten Persona-Technik werden anschliessend die eigentlichen Problemstellungen aus der Kunden-/Nutzersicht reflektiert. Danach folgt die Ideengeneration mit unterschiedlichen Techniken, welche die Kreativität der Teilnehmenden zum Sprudeln bringen soll. Viele laufen hier zur Höchstform auf und da auch vermeintlich «verrückte» Ideen erwünscht oder sogar gefordert sind, gibt es in dieser Phase auch einiges zum Schmunzeln. Nachdem unter dem Motto «What wows?» die besten Ideen ausgewählt worden sind, folgen mehrere iterative Runden, in denen diese ausgearbeitet und in Prototypen umgesetzt werden. Auch hier wird immer wieder die Kundenperspektive eingenommen, um ein realistisches und kritisches Feedback zu den Prototypen zu erhalten.

Das Double Diamond Modell

Das zugrundeliegende Modell gleicht einem doppelten Diamanten aus abwechselnden auseinandergehenden und zusammenlaufenden Denkphasen, in denen der Fokus entweder geöffnet (Ideengeneration) oder verengt (Ideenausarbeitung) wird.

So entstanden über die Jahre viele konkrete, greifbare und brauchbare Produkt-Prototypen, die nach dem Workshop für die Umsetzung bereit waren. Daneben profitierten die Unternehmen zusätzlich von neu erworbenen methodischen Kenntnissen und gestärkten Teams.

Ausblicke

Um diese Erfolgsgeschichte zu feiern, findet im Herbst eine Jubiläumsfeier statt, an welcher verschiedene Erfolge den interessierten, ehemaligen Teilnehmenden präsentiert werden. Zusätzlich soll der Anlass ein Anstoss für die Zukunft sein, sich zu vernetzen und auszutauschen, denn ganz im Zeichen einer sozialen Innovation ruht man sich hier nicht auf den Lorbeeren aus, sondern designt fleissig weiter, um gesellschaftlich wertvolle neue Praktiken nachhaltig zu etablieren.

Autorin: Katrin Hasler

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