Die Segel setzen

2023 findet das 2. Schweizweite BiblioWeekend unter dem Motto «Die Segel setzen» statt. Wie gelingt es frischen Wind in den Alltag zu bringen, dem Leben eine neue Richtung zu geben? Beruflich wie privat. Im Grossen wie im Kleinen. Für diese und viele weitere spannende Fragen öffnen zahlreiche Bibliotheken an diesem einen Wochenende im März ihre Türen für alle Bevölkerungsgruppen.

Den Kurs neu bestimmen

In der Segelsprache ist der Satz «die Segel setzen» ganz wörtlich zu verstehen. Bevor ein*e Segler*in lossegelt, muss er*sie die Segel per Hand setzen. Oberste Priorität ist dabei, das Boot im Wind zu halten. Wichtig ist also einerseits ein Ziel vor Augen zu haben und andererseits sich den äusseren Umständen, wie Wind und Wetter anzupassen und diese für sich und die eigene Zielerreichung zu nutzen. Im beruflichen wie auch privaten Kontext ist dies in vielen Lebensfragen nicht anders. Individuen, Teams oder Organisationen versuchen sinnbildlich ihr Boot im Wind zu halten und ihr Bestreben zu realisieren Auch wenn der Kurs teilweise neu bestimmt werden muss, führt er zum Ziel. Ein Sprichwort besagt: «Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen».

Im Teamkontext hilft uns hier der Aspekt der Psychologischen Sicherheit. Es braucht alle im Team, die ihre Meinung einbringen und sich äussern mit ihren Ideen, kritischen Aspekten und Gedanken. Und daneben ein gemeinsames Lernen aus den gemachten Fehlern, die offen geäussert werden. So kann im Team und in der Organisation der Kurs bei Bedarf neu bestimmt und die Segel gesetzt werden.

Auf individueller Ebene erfordert es viel Selbstreflektion, sprich Auseinandersetzung mit sich selbst, um die eigenen Ziele und mögliche Wege zum Ziel zu definieren und regelmässig zu hinterfragen. Oft bleibt hierfür nicht genügend Zeit oder sie wird im Alltag nicht dafür genutzt. Daher bleiben Menschen häufig in ihrer Komfortzone haften und stellen sich nicht neuen Herausforderungen, die ein gewisses Mass an Veränderung, von unter anderem Gewohnheiten, erfordern.

Dem Leben eine neue Richtung geben – im Grossen wie im Kleinen

James Clear schreibt in seinem Buch «Atomic Habits» (Die 1% Methode; Clear, 2020): «Manchmal ist es schwer, Gewohnheiten zu ändern, weil sie Teil unserer Identität sind. Auf der anderen Seite verändern sich Gewohnheiten oftmals wie von selbst, wenn wir unsere Identität ändern. Wann immer es möglich ist, sollten wir an unserer Identität ansetzen. Unser Ziel sollte nicht sein, mehr Sport zu treiben, sondern ein Sportler zu werden. Unser Ziel sollte nicht sein, mit dem Rauchen aufzuhören, sondern ein Nichtraucher zu werden.»

Wenn man also den Impuls verspürt, Veränderungen im eigenen Leben vorzunehmen, kann es hilfreich sein, erst zu klären welche Identität man anstrebt. Dann anschliessend aktiv Schritte zu unternehmen, um in diese neue Rolle hineinzuwachsen.
Wer wissen will, wie man diese Methode konkret umsetzt, sollte unbedingt das Buch von James Clear lesen.

Ein weiterer Ansatz dem beruflichen (und privaten) Leben eine neue Richtung zu geben, ist die Methode “Design your Life”, über welche wir bereits in mehreren Blogs berichtet haben (lesen Sie hier). Sie ist ein wertvoller und kreativer Ansatz, der die verschiedenen Lebensbereiche berücksichtigt und sicherstellt, dass man bei der Planung des beruflichen und privaten Lebens beide Aspekte miteinander in Einklang bringt, da eine Nichtbeachtung des einen Aspekts in der Umsetzung zu Schwierigkeiten führen kann. Neben dieser ganzheitlichen Betrachtung ist das Entwickeln von Alternativen (Plan B und C) eine interessante Komponente, um sich von Mustern zu lösen und Möglichkeiten zu erkennen.

Über diese und viele weitere Themen rund um Veränderungen im beruflichen und privaten Kontext werden wir am 25. März 2023 in der Stadtbibliothek gerne mit euch ins Gespräch kommen. Wir freuen uns.

Mirjam Ambühl

Clear, J. (2020). Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung (Deutsche Erstausgabe). Wilhelm Goldmann.