Im Team in den Dialog treten

Das Debriefing des FOS Scans

Seit 2020 sind wir mit dem Fearless Organization Scan verbunden. Einer Plattform, die in Kooperation mit Amy Edmondson entwickelt wurde und die Psychologische Sicherheit von Teams generell und in vier Bereichen misst:

  1. Hilfsbereitschaft und Teamarbeit
  2. Inklusion & Vielfalt
  3. Einstellung zu Risiko und Misserfolg
  4. Offene Gespräche

Dialog statt Diskussion

Die Ergebnisse des FOS-Scans liefern die Ausgangslage für das Debriefing. Ungewohnt ist für viele Teams, dass es nicht darum geht als Team 100% im Ergebnis zu erreichen, sondern dass es der Anstoss ist, im Team (wieder) in den Dialog zu treten.

„It [the PSI survey] is always meant to be a conversation starter.
Not some kind of absolute measure, like body temperature, with a right answer.“
– Amy Edmondson

Teamarbeit ist heutzutage aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Trotz dieser Verbreitung erleben wir jedoch viele Teams, welche bei der Zusammenarbeit und vor allem in der Kommunikation Schwierigkeiten haben. Wir Menschen sind zwar soziale Wesen, d.h. aber nicht, dass wir instinktiv wissen, wie wir am besten zusammenarbeiten. Das Debriefing hilft Teams neben dem Verständnis ihrer Ergebnisse, die Perspektive der anderen Teammitglieder zu verstehen und eine psychologisch sichere Gesprächserfahrung machen zu können. Beides führt dazu, dass Teams stärker zusammenwachsen.

Von «Gut, dass wir drüber geredet haben» zu «Lasst uns drüber reden»

Anstatt in eine Diskussion zu gehen oder eigene Standpunkte als richtig oder falsch zu verteidigen, geht es im Dialog darum, Bewusstheit über die Gefühle und Gedanken der anderen Teammitglieder zu erhalten. Teams, in denen es kriselt, diskutieren zwar scheinbar auf der sachlichen Ebene, aber eigentlich geht es Diskutanten häufig darum unausgesprochene Konflikte auszutragen oder sich vor Kritik zu schützen. Die resultierenden Meetings werden als zäh und wenig wirksam erlebt.

Von Missverständnissen und ihrer Wirkung

In einem Team – welches von uns begleitet wird – gab es Spannungen zwischen der Führungskraft einem Teammitglied, welches erst vor kurzem dem Team beigetreten war. Die Führungskraft empfand die Art der Äusserungen des neuen Teammitglieds als sehr fordernd und fühlte sich auch in ihrer Rolle angegriffen. Das neue Teammitglied hingegen wollte durch sein Verhalten einen Platz im Team finden und dem Team einen Zusatznutzen bringen.

„Ich fühle mich von euch nicht aufgenommen und ich hatte eigentlich gehofft,
dass ihr von meinem neuen frischen Blick profitieren würdet.“

– Neues Teammitglied im Debriefing

Im Dialog stellte sich heraus, dass der Rest des Teams die Anspannungen zwischen den beiden ebenfalls merkte und erleichtert war, dass dies einmal zur Sprache kam. Als beide Personen im Debriefing merkten, dass alle mit guten Absichten handelten und ihr Konflikt auf einem Missverständnis beruhte, reagierten sie erleichtert und das Team rückte merklich etwas näher zusammen.

Teamarbeit ist kontinuierliche Abstimmung

Die Gründe wieso sich ein Team wenig austauscht oder mehr und mehr verstummt sind vielfältig; unklare Ziele, Gewöhnung, schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, hoher Druck, Unsicherheiten. Die Liste liesse sich noch länger weiterführen und sie zeigt auch, dass es ein immerwährender Prozess ist.

Um ihre Teams effizient zu halten, führen viele Teams alle paar Monate einen Scan mit Debriefing durch. Sie ermöglichen sich damit auf Änderungen im Team zu reagieren; ganz im Sinne eines Vorsorge-Checks. Auch erlauben sie dadurch offenere und ehrlichere Gespräche, die helfen, dass sich ihre Teammitglieder mehr aufeinander verlassen und sich gegenseitig mehr zutrauen. Denn Teams, die dies schaffen experimentieren mehr, lernen schneller und outperformen vergleichbare Teams ohne Psychologische Sicherheit.

Wenn auch sie einen Check-up mit ihrem Team machen wollen sprechen sie uns an.