Erfahrungsbericht aus einer Trainingsreihe

Self-Leadership Trainings | 4 Module und viele Aha-Erlebnisse

Self-Leadership ist bei unseren Kunden derzeit ein wichtiges Thema. Sie sind nicht allein damit*. Der reine Fokus auf Zeitmanagement und damit lediglich auf Werkzeuge des Self-Managements hat ausgedient. Wir wissen heute, dass es vielmehr innere Kräfte sind, die wir mobilisieren müssen, damit Werkzeuge des Managements überhaupt greifen können. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Lage nicht nur für Führungskräfte zunehmend anforderungsreicher. Neue digitale Tools, permanent wechselnde und remote Arbeitsumgebungen, fehlende soziale Puffer, hohe Anforderungen an die Selbst-Disziplin, ständiges Wechseln (im Home-Office) zwischen beruflichen und privaten Themen und vieles mehr. Mit welchen Themen sich Self-Leadership genau befasst, erfahren Sie im Blog-Beitrag meiner Kollegin Katrin Hasler.

An dieser Stelle berichten wir von einem gemeinsam mit unserem Kunden, einem weltweit agierenden Produktionsunternehmen, entwickelten vierteiligen Training. Wir laden Sie ein, die Reise der Teilnehmenden nachzuvollziehen. Die Gruppe bestand aus Führungskräften aus aller Welt.

Wie genau nun lief das Programm ab? Das erste Modul verschaffte den Teilnehmenden einen Überblick über das Thema. Die Reflexionsübungen erlaubten ihnen zudem eine erste Einschätzung ihrer genutzten Fähigkeiten.

Es entstanden interessante Diskussionen über die gegenseitige Beeinflussung von Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen. Viele der Führungskräfte betraten bei der Übung der achtsamen Selbstbeobachtung Neuland für sich. Es gab ihnen die Möglichkeit, ihre Gedanken besser zu sammeln. Die einkehrende innere Ruhe wurde von vielen als sehr positiv erlebt und geschätzt.

Das zweite Modul befasste sich mit der wichtigen Rolle, die Emotionen auch im Führungsalltag spielen und wie sie uns befähigen oder auch behindern können.

Emotionen im beruflichen Umfeld zu diskutieren, empfinden wir immer wieder als ein heikles, aber auch sehr fruchtbares Thema. Die Pilotgruppe fand allerdings von Anfang an einen konstruktiven Zugang. Es wurden Faktoren bei der Arbeit identifiziert, welche bei ihnen positive Gefühle auslösen. Sie fanden heraus, wie sie diese auch bei nicht-motivierenden Aufgaben stärken können. Besonders hilfreich wurde eine Übung empfunden, die zeigte, wie man besser mit anhaltenden als negativ empfundenen Emotionen umgehen kann.

Das dritte Modul gab einen tieferen Einblick in die positive Beeinflussung von eigenen Gedankenmustern, vor allem in stressigen Situationen. Dort schlägt gerne der altbekannte Tunnelblick zu, sofern man nicht über weitere Strategien verfügt, wie man sich aus der Klemme befreien kann.

Häufig nehmen wir unsere Gedanken als gegeben hin. Dass sie jedoch oft aus gelernten Glaubenssätzen bestehen, fällt im Alltag selten genug auf. Die konkrete Auseinandersetzung mit diesen gedanklichen Mustern ermöglichte den Teilnehmenden passende Alternativen zu finden und diese auch aktiv einzusetzen. AHA-Momente blieben nicht aus.

Zum Abschluss im vierten Modul standen der Aufbau von positiven und die Schwächung negativer Gewohnheiten auf der Agenda.

Was auf den ersten Blick eher trivial klingt, ist der anspruchsvollste Teil von Self-Leadership. So erlebten es auch die Teilnehmenden. Kein Wunder, ging es doch nicht nur darum eigene Gewohnheiten zu identifizieren und damit auch, welche Auslöser im Spiel sind und wieso man sie (oft unbewusst) wiederholt. Vielmehr ging es auch darum, aktive Wege zu finden, wie negative Gewohnheiten abgeschwächt werden können, indem neue Gewohnheiten aufgebaut werden. Hier erkannten die Teilnehmenden, wie sie unbewusst Massnahmen ergriffen hatten. Sie hatten es sich damit fast unmöglich gemacht, positive, neue Gewohnheiten aufzubauen.

Ausblick

Das Thema wird für uns und unsere(n) Kunden hoch aktuell bleiben, da wir in der heutigen Wirtschaftswelt eher mit mehr als mit weniger Veränderungen konfrontiert und auch die Anforderungen in Zukunft eher steigen als abnehmen werden. Im nächsten Schritt unseres Projekts werden wir Frühaufsteher sein dürfen. Die nächste Gruppe der Teilnehmenden stammt aus Zeitzonen, die uns weit voraus sind. Wir sind besonders auf die Reaktionen dieser Personengruppe gespannt und werden gerne darüber berichten.

Sie möchten einen Schritt zu mehr Self-Leadership machen? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung und lesen Sie die 3 praktischen Tipps für den Arbeitsalltag im o.e. Blog-Beitrag. Es lohnt sich.

*So schloss die ZHAW 2021 eine Studie zu Self-Leadership und digitaler Erschöpfung ab. Mehr erfahren Sie hier.

Jonas Najdzion