Trainings zu Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitenden

Unsere Erkenntnisse, wie Führungskräfte und HR gemeinsam einen Umgang mit dem Fachkräftemangel finden können

In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsmarkt in vielen Branchen von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Das heisst, das Angebot an offenen Jobs übersteigt die Nachfrage von stellensuchenden Personen. Beinahe ausnahmslos klagen alle unsere Kunden über die Schwierigkeiten, denen sie bei der Personalsuche begegnen. Und Experten sagen sogar voraus, dass sich aufgrund des demografischen Wandels diese Schwierigkeiten in Zukunft noch weiter verschärfen werden. Um mit diesen veränderten, schwierigen Rahmenbedingungen umgehen zu können, müssen HR-Personen und Führungskräfte zusammenspannen – sowohl bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden als auch dabei, die aktuellen Mitarbeitenden im Unternehmen zu halten und sie weiterzuentwickeln. Unsere Trainings zur Gewinnung und Entwicklung von Mitarbeitenden helfen Führungskräften, einen sichereren Umgang mit diesen Herausforderungen zu finden und stärken darüber hinaus den Austausch mit den Verantwortlichen von HR.

Die Grundidee der Trainings ist es neben dem Aufbau von Kompetenzen auch eine enge Vernetzung zwischen den Führungskräften und den Verantwortlichen von HR zu erreichen. Deshalb ist das Format der Führungskräftetrainings so aufgebaut, dass externe Skillsgarden-TrainerInnen das Programm gemeinsam mit unternehmensinternen HR-FachexpertInnen gestalten.

Im ersten Teil des Trainings wird der Rekrutierungsprozess chronologisch beleuchtet und Führungskräfte wie auch HR tauschen sich über ihre Erfahrungen und Tipps zur Suche von guten Mitarbeitenden aus.

An dieser Stelle wollen wir drei wichtige Erkenntnisse aus den Trainings zur Personalgewinnung teilen:

  • Die richtige Formulierung der Stelleninserate wählen

Gerade bei Stellen, auf welche nur sehr wenige Bewerbungen eingehen, lohnt es sich, gemeinsam über die Formulierung der Stelleninserate nachzudenken. Welche Stellentitel und Suchbegriffe sollen darin vorkommen, damit die Inserate von den richtigen Kandidaten/Kandidatinnen gefunden werden? Welche Anforderungen sollen genannt werden, um potenziellen Kandidaten/Kandidatinnen nicht abzuschrecken und dennoch passende Bewerbungen zu erhalten? Und wie kann sich das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv darstellen? Diese Fragen sollten Führungskräfte und HR bei der Ausformulierung der Inserate gemeinsam diskutieren.

  • Neue Rekrutierungskanäle anzapfen

Eine Stellenausschreibung online zu platzieren und dann abzuwarten, genügt auf dem Arbeitnehmermarkt nicht mehr. Potenzielle Kandidaten/Kandidatinnen sollten aktiv angeworben werden. Hier lohnt es sich, die Netzwerke der bestehenden Mitarbeitenden abzusuchen und zu nutzen – wir bewegen uns schliesslich häufig in Fachkreisen mit anderen, ähnlichen Fachexperten. Deshalb hat es für HR einen enormen Wert, die Führungskräfte und sogar die ganzen Teams in die aktive Suche einzubeziehen.

  • Den Mut haben, jemanden nicht einzustellen

Die Schwierigkeiten bei der Personalsuche können dazu führen, dass Personen aus Verzweiflung eingestellt werden, die eigentlich gar nicht richtig auf die Stelle, ins Team oder zum Unternehmen passen. Hier ist es wichtig, dass Führungskräfte und HR sich über ihre Zweifel austauschen und sich auch trauen, Kandidaten/Kandidatinnen abzulehnen und die Suche zu verlängern. Denn Fehlbesetzungen können viel Unruhe ins Unternehmen bringen und allenfalls sogar bestehende gute Mitarbeitende, die man unbedingt halten will, vergraulen. Dies bringt uns zum zweiten Teil des Trainings.

Im zweiten Teil dreht sich alles darum, die guten Mitarbeitenden langfristig zu halten und zu entwickeln. ArbeitnehmerInnen werden erst über ihre Weiterbildungen und Arbeitserfahrungen zu Fachkräften und wenn man eine Pipeline von fähigen, motivierten und erfahrenen Mitarbeitenden innerhalb des Unternehmens aufbauen kann, macht man sich vom Arbeitsmarkt unabhängiger. Die Führungskräfte haben mit Unterstützung der Personalentwicklungsabteilung die grosse Aufgabe, ihren Mitarbeitenden eine langfristige, attraktive Perspektive zu bieten und sicherzustellen, dass sie die Fähigkeiten und Fertigkeiten sowohl für aktuelle als auch für zukünftige Aufgaben verfügen.

Folgende drei wichtigen Erkenntnisse aus den Trainings zur Personalentwicklung, sind uns besonders aufgefallen:

  • Personalentwicklung zu einer Hauptaufgabe von Führungskräften machen

Im Tagesgeschäft bleibt den Führungskräften häufig nicht mehr viel Zeit für die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden. Je grösser der Fachkräftemangel desto sträflicher ist die Vernachlässigung dieser Führungsaufgabe. Denn meistens sind es die besten und qualifiziertesten Arbeitnehmenden, welche ein Unternehmen zuerst verlassen, wenn ihnen die Perspektiven fehlen. Führungskräfte müssen Personalentwicklungsaufgaben deshalb Priorität einräumen.

  • LeistungsträgerInnen nicht wie eine Selbstverständlichkeit behandeln

Für ein Unternehmen ist es ideal, wenn die Mehrheit der Mitarbeitenden bereits an der richtigen Stelle in der richtigen Funktion in der Organisation ist. Diese Passung von Person und Aufgaben führt dazu, dass sie die wahren LeistungsträgerInnen  sind, die das Tagesgeschäft am Laufen halten. Leider werden diese Leistungen auf Dauer häufig zur Selbstverständlichkeit. Auch wenn diese Mitarbeitenden keine spezielle Laufbahnplanung brauchen, müssen Führungskräfte sich dennoch gut um sie kümmern, ihnen Abwechslung, Autonomie und Erfolgserlebnisse ermöglichen sowie ihre Leistungen anerkennen und wertschätzen. Nur so kommen sie langfristig gerne zur Arbeit.

  • Interesse zeigen, aufmerksam zuhören, Feedback geben

Wir enden diesen Blogbeitrag mit drei konkreten Kompetenzen, die absolut essenziell sind, wenn man andere dabei unterstützen will, im Arbeitsalltag aufzublühen. Dies gilt sowohl für Führungskräfte bei der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitenden als auch für HR-Verantwortliche bei der Zusammenarbeit mit den Führungskräften: Zeigen Sie Interesse. Starten Sie einen Dialog und fragen Sie nach, wie andere ihren Arbeitsalltag erleben. Hören Sie zu, was Ihnen erzählt wird – mit offenen Ohren und geschlossenem Mund und der Absicht, die andern wirklich verstehen zu wollen. Und teilen Sie ihre Beobachtungen, Wahrnehmungen und Vorschläge mit andern, insbesondere die Positiven, denn diese geraten im Alltag leider viel zu oft in Vergessenheit.